Gedankengut von erfahreren Pflegekräften und -Schülern zum Pflegeberuf

Kommentar kaufbeurer Gesundheits- und Krankenpflegeschüler:

Peter Hartmann, Krankenpflegeschüler, Klinikum Kaufbeuren:

Da meine Familie angefangen von Uropa, Opa über die Mutter bis hin zur Schwester im Pflegebereich tätig waren bzw. sind, durfte ich schon von Klein auf vieles über den Beruf des Krankenpflegers erfahren.

Trotzdem wollte ich nicht immer in die Pflege einsteigen und erlernte zuerst einen anderen Beruf.

Ehrlich gesagt konnte ich mir bis vor ca. 5 Jahren nicht vorstellen, jemals in der Pflege bzw. in einem Krankenhaus zu arbeiten.

Doch mit zunehmendem Alter, einigen tollen Praktikas sowie durch meinem Zivildienst wurde der Pflegeberuf immer interessanter und erstrebenswerter.

Heute bin ich froh den Schritt in diese Sparte gewagt zu haben, da mir der Beruf sehr viel Spaß macht. Vor allem der ständige Kontakt zu verschiedensten Menschen, mit all ihren Eigenheiten bereitet mir sehr viel Freude. Die Dankbarkeit die einem von den Patienten vermittelt wird, sowie das Gefühl etwas in ihnen bewegen zu können, ist sehr reizvoll.

Neben diesen Aspekten hat die Ausbildung aber meiner Meinung nach noch einen weiteren großen Vorteil zu bieten.

Das Leben als examinierte Pflegekraft bietet einem verschiedenste Möglichkeiten in Berufe des sozialen und/oder medizinischen Bereiches einzusteigen.

 

Statement einer Krankenschwester aus München:


Da sein für andere wollte ich, weil ich mich
stark gefühlt habe mit meinem Optimismus und zwei Händen,
die mit Aktenordnern und Maschinen nichts anfangen
können. Pflegen heißt Mensch sein dürfen anstatt Systemsklave
– dachte ich mir. Pustekuchen! Nach zehn Jahren ist
Pflegen für mich inzwischen ein täglicher Marathon, ein
Grenzfall aus unterlassener Hilfeleistung und Körperverletzung, ein Schlag ins Gesicht
der Würde des Menschen, ein Fließbandjob in Weiß. Das zermürbt. Die Diskrepanz
zwischen wollen und können, zwischen dem, was möglich wäre und dem was noch
möglich ist. Mehr Kolleginnen und Kollegen an meiner Seite, damit wir wieder leisten
können, was und wie es gebraucht wird, das wär’s! Ich will nach der Arbeit nach Hause
gehen können und sagen: Alles geschafft, gut gemacht! Ich will meinen Überstundenberg
los werden, wieder lachende Gesichter im Team sehen, ich möchte, dass wir
Hand in Hand arbeiten, auch mit den Docs, für etwas, nicht gegen etwas. Aber bis sich
in unserem therapieresistenten Gesundheitswesen etwas Grundsätzliches verändert,
werde ich mich wohl mit dem „Danke“ der Patienten zufrieden geben ... Typisch Pflege,
oder? Vielleicht ist genau diese Bescheidenheit das eigentliche Problem auf unserem
Weg zu besseren Arbeitsbedingungen?